"Zukunftsprojekt Hangweide", Kernen im Remstal (1. Preis)

  • Verfahrenstyp
    Nichtoffener städtebaulicher Ideenwettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren
  • Leistungen von p.a.
    Städtebauliche Beratung, Energie- und Regenentwässerungskonzept
  • Auslober*in / Auftraggeber*in
    Gemeinde Kernen i.R
  • Bearbeitungszeitraum
    Jun 2020 - Sep 2020
  • Weitere Projektpartner*innen
    UTA Architekten und Stadtplaner GmbH (Städtebau), SIMA | BREER GmbH (Landschaftsarchitektur)
  • Kurzbeschreibung
    Das Quartier soll unter dem Motto “Gemeinschaftlich Leben im Grünen” entwickelt werden. Die Vorteile des städtischen und die des dörflichen Lebens werden kombiniert und auf diese Weise entsteht eine für den Ort passende räumliche Idee. Die bauliche Struktur fördert die Entstehung eines sozialen, integrativen und inklusiven Quartiers. Auf den Baufeldern finden unterschiedliche Wohnformen, Entwickler und Eigentumsverhältnisse Platz. Private Wohnnutzungen, Gewerbenutzungen und öffentliche Nutzungen werden durch gemeinschaftliche Nutzungen jeglicher Art ergänzt. Großzügige Freiräume durchziehen das gesamte Quartier, vernetzen es mit der Umgebung und dienen als weitere Orte der Begegnung und des Austausches. Die multifunktionalen Flächen leisten zudem einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Biodiversiät und Artenvielfalt. Die Erinnerung an vorangegangene Nutzungen in Kombination mit einem bewussten und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen (Schwammstadt) und das Denken in Kreisläufen bilden die Grundlage dieses Entwurfes. Der sensible Umgang mit vorhandenen landschaftlichen Elementen, der Kulturlandschaft und deren Bewahren, bildet ebenso die Grundlage des Entwurfes, wie der Wunsch der Vernetzung mit den beiden Ortsteilen. Aufbauend auf ortsprägendem Baumbestand und weiteren landschaftlichen Elementen wie dem Beibach und den typischen Streuobstwiesen formt sich ein in die Landschaft eingebettetes und ablesbares, Quartier. Dieses funktioniert durch die gute freiräumliche Verzahnung und Vernetzung, als auch durch seine programmatische Anreicherung als Bindeglied zwischen den beiden Ortsteilen. Inspiriert von der umgebenen Hügellandschaft passen sich unterschiedliche Dachformen an diese an und brechen die bauliche Dichte und Körnung auf. Des Weiteren wird die typische Kulturlandschaft der Streuobstwiesen und „Stückle“ als essbare Stadt im Gebiet aufgenommen. Die Flächen zwischen den Baufeldern werden mit essbaren Sträuchern bepflanzt. Angrenzende Bewohner übernehmen Patenschaften. Das Aufnehmen freiräumlicher Elemente wie der Allee nach Rommelshausen, den prägenden Gehölzstrukturen im Gebiet und dem Freiraum am Beibach führt zur Ausbildung von drei bebauten Schollen. Die Bereiche zwischen den Schollen werden in ihrem bisherigen Charakter und ihrer Funktion gestärkt und weiterentwickelt. Sie bilden gemeinsam das grüne Rückgrat des Quartiers. So entsteht beispielsweise im Bereich zwischen dem Egelseeplatz und dem Beibach ein grün- blauer Erlebnisraum, der die nachhaltige und ökologische Regenwasserbewirtschaftung aufzeigt. Die Freiräume sollen als ökologisch wertvolle und multifunktionale Orte mit eingestreuten Spielplätzen und Bänken naturnah gestaltet werden und allen BewohnerInnen im Quartier dienen. Das Aufgreifen und Erweitern vorhandener Wegebeziehungen in Kombination mit neuen Möglichkeiten der Mobilität bilden die Grundlage für ein autoarmes Quartier. Die Pkws werden an den Eingängen des Quartieres in Mobility Hubs abgefangen. Alle weiteren Wege im Quartier können zu Fuß, mit dem Rad oder mit geteilten Lastenrädern erledigt werden. Die Dorfpromenade, die als Shared Space ausgebildet wird, bindet alle Baufelder an. Das neue Quartier ist Teil des IBA’27-Netzes.